Verantwortung für den Frieden
Am Samstag, am Vorabend zum Volkstrauertag, hat die Pfarrei Hartkirchen den in beiden Weltkriegen gefallenen und
vermissten Soldaten gedacht. Einen würdigen Rahmen gaben die Vereinsabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Prinzenschützen Pitzling mit ihren Fahnen.
Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor umrahmt, mit instrumentaler Begleitung von Simone Regirt an der Orgel. Pfarrer Hans Striedl zelebrierte den Gedenkgottesdienst.
Im Anschluss begann der Gedenkakt zum Volkstrauertag, der vom Kirchenchor eindrucksvoll mit dem Lied „Teure Heimat“ aus „Nabucco“ von Giuseppe Verdi begonnen wurde. Der Geistliche betete zusammen mit den Gottesdienstbesuchern für die Toten der beiden Weltkriege, für die Menschen, die durch Vertreibung und Flucht starben, die ihr Leben hingaben, für unsere Freiheit, für Frieden in der Welt. Der Volkstrauertag ist zu einem Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden geworden. Kreisbrandmeister Max Schraufnagl verlas die Namen der aus der Pfarrei Hartkirchen gefallenen und vermissten Soldaten der beiden
Weltkriege.
Nach einem gemeinsamen Gebet sprach 3. Bürgermeister Werner Straubinger am Denkmal zu den Anwesenden.
Straubinger erwähnte in seiner Rede, dass der ehemalige amerikanische Präsident John F. Kennedy einmal sagte: „Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.“ Und Albert Einstein mahnte: „Ich bin mir nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“ Der Volkstrauertag ist und bleibt ein Tag der Erinnerung, der Mahnung und der Besinnung. „Wir erinnern uns heute an die vielen deutschen Soldaten, die von einer verbrecherischen, größenwahnsinnig gewordenen Führung sinnlos geopfert wurden“, sagte Straubinger. „Jeder der glaubt, dass der Frieden in Europa für alle Zeiten gesichert sei, ohne selbst etwas dazu beitragen zu müssen, lebt mit einer trügerischen Illusion.“ Schauplätze von Unrecht, Krieg und Gewalt sind auch heute allgegenwärtig und auch in unserer unmittelbaren Nähe brodelt die
Kriegsmaschinerie. Wie schwer war die Zeit nach dem Krieg, viele litten lange Zeit unter Not und Elend. „Wir sind diejenigen, die diese Arbeit schätzen und in unseren Herzen tragen müssen und sind die Verantwortlichen für den Frieden in unserer Welt“, so Straubinger.
Am Ende seiner Ansprache legte der stellvertretende Bürgermeister im Namen der Marktgemeinde zusammen mit FF-Vorsitzendem Markus Maidl zum ehrenden Gedenken einen Kranz am Mahnmal nieder. „Wir erfüllen damit ein symbolisches Gelöbnis der Kriegsgeneration, das lautet: Erinnert euch daran, wie es zu diesem Unheil kommen konnte und setzt euch dafür ein, dass sich derartiges nie wiederholen kann“, sagte Straubinger. Die Fahnen senkten sich zur Ehrung und zum Lied vom „Guten Kameraden“ feuerten die Böllerschützen der Prinzenschützen dreimal den Ehrensalut.